Glänzender Saisonauftakt

Jenaer Philharmonie:

Dietmar Ebert über das Auftaktkonzert der Jenaer Philharmonie am 7. September 2016 im Jenaer Volkshaus

Stürmischer Beifall und Bravorufe für Solistin, Dirigent und Orchester
Im Auftaktkonzert der Jenaer Philharmonie konnten die Zuhörer mit Andreas Hepps „Concerto Grosso“ Neues entdecken, mit Uta Weyand eine brillante Solistin in Frédéric Chopins Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll, op. 11 erleben und eine tief lotende Interpretation der 2. Sinfonie in D-Dur op. 43 von Jean Sibelius mit Marc Tardue und dem sich in Bestform befindlichen Jenaer Philharmonischen Orchester hören.

Der 1969 geborene Andreas Hepp ist Percussionist beim Hessischen Rundfunkorchester. Sein 2013 uraufgeführtes „Concerto Grosso“ erwies sich als die Entdeckung des Abends. Andreas Hepp benutzt die barocke Form des „Concerto Grosso“ als Strukturprinzip, das er mit expressiven heutigen Formen füllt, ganz im Sinne von Alfred Schnittkes Begriff der „Polystilistik“. Die ersten beiden Violinen und das erste Violoncello fungieren dabei als Concertino. Marc Tardue, der vom Cembalo aus das Konzert leitete, meistens sitzend und manchmal auch stehend, sorgte mit seinem Instrument für eine kontrastreiche Klangfarbe, betonte kontrapunktische Strukturen und wusste das Cembalo als Basso Continuo zu nutzen. Berkely C. Williams am Schlagwerk trieb durch Trommelwirbel, Paukenschläge, Marimbaphon-Akkorde, Triangel-Klänge und Gongs die Rhythmik voran. Andreas Hepp ist ein sehr interessantes Stück gelungen, das seinen Reiz aus dem Kontrast barocker Strukturformen und heutigen Klängen bezieht. Dem Stück ist zu wünschen, dass es sich dauerhaft in den Konzertprogrammen etablieren kann.

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© Andreas Hepp